Sanierung der über 70 Jahre alten Wirtschaftsstiele

Dy Scheune in den Grundmauern als auch in Ihrem äußeren Erscheinungsbild zu erhalten, war von Beginn an das ausgesprochene Ziel. An ihrem Charme und ihrer Ausstrahlung sollte man sich weiterhin erfreuen können. Angefangen hat es mit der Erhaltung der alten Eisen-Scheunenfenster, dazu wurden diese ausgebaut, die alten Scheiben entfernt, sandgestrahlt, verzinkt und lackiert. Für die Innenwände und Giebelfenster mussten neue Fundamente ausgeschachtet und mit Beton ausgegossen werden, zusätzlich wurden Giebelstürze aus Spannbeton hergestellt und abschließend zusätzliche Giebelfenster herausgeschnitten. Zur Einhaltung der Energieverordnung wurden vor die Außenmauern neue Y-Tonsteine mit einer Luftschicht gemauert und verputzt. Dann konnten endlich die Giebelfenster und Türen eingebaut werden.

Der Innenausbau wurde mit Rücksicht auf vorhandene große alte Stallfenster so gestaltet, dass keine neuen Öffnungen bzw. Wanddurchbrüche notwendig waren. Die Seitenräume mit WC, Flur, Küche, Lager und Werkstatt wurden an die vorhandenen Fensteröffnungen angepasst.

Der Einbau einer Geschossdecke nach Vorgaben der Statik hat sich trotz des großen Aufwandes gelohnt. Im Obergeschoss entstanden große lichtdurchflutete Räumlichkeiten mit Fußbodenheizung unter den Eichendielen. Der ca. 180 m² große Dielenraum im Erdgeschoss bekam wie alle weiteren Räume eine Fußbodenheizung mit zusätzlichen Einbauradiatoren vor den Giebelfenstern. Diese reichen von der Decke bis zum Fußboden und erzeugen durch das eintretende Tageslicht ein besonderes Ambiente. Großen Wert wurde auf die Haustechnik gelegt, so dass sich alles auf dem neuesten Stand befindet.

Bei den Außenanlagen wurde viel körperliche Arbeit investiert, was sich im Endergebnis eindrucksvoll darstellt. So entstand hinter dem Gebäude eine wunderschöne erhöhte Terrasse mit alten Scheunenbalken, die den Rosen als Kletterhilfe dienen. Vorne zur Straße hin stehen fünf Pavillons zur Verfügung, die ebenfalls vielseitig genutzt werden können.

Reiner Dylong über seine Scheune

Urzustand

Im September 2009 erwarb Reiner Dylong das Grundstück Wesloer Landstraße 15b mitsamt der ca. 70 Jahre alten Scheune. Der Zustand des Gebäudes war mit abbruchreif treffend beschrieben. Die Scheune hatte jedoch einen gewissen Charme und Reiner Dylong wollte diese von Anfang an sanieren und wieder nutzbar machen. Im Oktober 2009 begann das Projekt „Dy-Scheune“.


Neues Dach

Zuerst galt es die Scheune dicht und trocken zu bekommen. Hierzu wurde das gesamte Dach, ca. 200 m² abgedeckt. Die einzelnen Dachpfannen wurden gesäubert und kaputte gegen neue Ziegel ausgetauscht. Die Dachkonstruktion musste zum Teil erneuert oder verstärkt werden, anschließend wurde eine neue Unterkonstruktion gebaut und alles wieder eingedeckt. So entstand aus unterschiedlich gebrannten Dachziegeln, teilweise glasiert, das jetzige Streifenmuster.


Grundmauern

Die Grundmauern des Gebäudes waren ebenfalls in einem schlechten Zustand, diese kann man als brüchig und feucht beschreiben. Deshalb wurden neue Y-Tonsteine von Innen auf neu geschüttete Fundamente mit einem Luftspalt gemauert, um neben der stützenden Funktion auch die Wärmedämmung auf den neuesten Stand zu bringen. Das rote Mauerwerk wurde ausgebessert, neu verfugt und abgedichtet. Die alten Scheunentore wurden erhalten und die Öffnungen großzügig verglast.


Geschossdecke

Um das Potential voll auszuschöpfen wurde eine Geschossdecke eingezogen, die die Nutzfläche nahezu verdoppelte. Die bis zu 8m langen Balken sind in einem Stück per Hand an ihre Position gebracht und verankert worden! Im Obergeschoss entstanden so drei Räume mit großen Fenstern, die durch den ebenfalls lichtdurchfluteten Flur miteinander verbunden sind.


Haustechnik

Von der Betonsohle ausgehend entstand ein komplett neuer Fußboden, inklusive separat schalt- und abrechenbarer Fußbodenheizung. Ebenfalls wurde in diesem Bauabschnitt die gesamte Scheune mit moderner Netzwerktechnik, Elektrik und Überwachungstechnik ausgerüstet. Zudem können über wechselfarbige LED-Lichtleisten verschiedene Stimmungen erzeugt werden.


Nebenräume

In den Seitenschiffen entstanden eine Werkstatt sowie zwei Nebenräume, die z.B. Platz für Vorbereitungen und Catering bieten.


WC

Für Veranstaltungen aller Art wurde ein Toilettenbereich errichtet. Dieser war bis dato nicht vorhanden, was die erstmalige Erschließung des Grundstückes erforderte.


Pantry-Küche

Der Eingangsbereich beinhaltet neben einer Garderobe auch eine Pantry-Küche.


Hauptraum

Der Hauptraum hat durch die sichtbare alte sowie neue Holzbalkenkonstruktion seinen Flair behalten. Hier wurde über der Fußbodenheizung edle Eichendiele verlegt, die die Eleganz aus dem Baujahr unterstreicht.

Die riesigen Fensterelemente hinter den Toren sorgen für die tolle Lichtstimmung und runden dieses Ambiente gelungen ab.


Terrasse und Außenbereich

Der Außenbereich hat eine Sonnenterrasse erhalten, welche die schlichte Eleganz der Scheune aufnimmt. 100 Jahre alte Holzbalken, dienen den Rosen als Kletterhilfe. Im vorderen Bereich der Scheune bieten fünf Pavillons Platz und Gelegenheit für eine wetterunabhängige Auslagerung von Veranstaltungen.